Fürstenfeldbrucker Tagblatt: Zauberhafte Weihnachtszeit

Märchenhaftes Konzert gezaubert

Märchenhaft war die Kulisse beim Konzert der Chorgemeinschaft: Da waren überlebensgroße Pilze ebenso zu sehen wie ein Rosenbogen.
Foto: Voxbrunner

VON KLAUS KRIESBACH

Fürstenfeldbruck – Weihnachtszeit ist Märchenzeit. Das merkte man schon an der märchenhaften Bühnendekoration, die sich die Chorgemeinschaft Fürstenfeldbruck bei ihrem traditionellen Weihnachtskonzert im ausverkauften Stadtsaal hatte einfallen lassen. Da sprossen Pilze aus dem Boden und ein Rosenbogen mit rustikaler Sitzgruppe sorgte für eine stimmungsvolle Kulisse.

Dirigent Klaus Linkel hatte für das Konzert die Vogtlandphilharmonie Greiz-Reichenbach, Schauspielerinnen, Gesangssolisten, die von ihm seit nahezu seit 30 Jahren betreute Chorgemeinschaft und ein Ballett aufgeboten. In der Weihnachtsgeschichte „Klaras Weihnachtstraum“ aus der Feder von Andres Bauer rankte sich eine szenische Bühnenhandlung um weltbekannte Melodien. Nach dem Marsch aus der Ballettsuite “Der Nussknacker“ von Peter Tschaikowsky spazierten die Schauspielerinnen Katja Lechthaler und Ulrike Dostal als Klara und Nussknacker auf die Bühne, um einen Prinzen mit der Märchenkönigin wieder zu vereinen. Es entspann sich das alte Ränkespiel zwischen Gut und Böse. Annette Kramny wusste als Hexe mit dem Besenritt und dem Lied „Hurr, hopp, hopp“ zu gefallen. Alle Akteure auf der Bühne gestalteten mit dramaturgischen Raffinessen die Handlung jederzeit kurzweilig. In das Spiel eingebunden sind die Canzone des Aschenputtel von Gioacchino Rossini und die Parade der Holzsoldaten von Leon Jessel. Beim Anblick des Bildes seiner Angebeteten singt der Prinz (Christian Bauer) „Dies Bildnis ist bezaubernd schön“ aus „Die Zauberflöte“ von W.A. Mozart. Die anmutige Laura Schmid bezauberte als Solotänzerin im arabischen Tanz aus der Nussknacker-Suite und als Chor der Elfen „Ihr Elfen weiß, und rot und grau“ aus der Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ von Otto Nicolai ließ der Chor eine kongeniale Stimmleistung aufleuchten.

Dem Lied an den Mond aus der Oper „Rusalka“ von Antonin Dvorák verlieh Monika Rebholz eine feinsinnige und lyrische Ausdruckskraft. Schließlich bereiteten Mitglieder der Ballettschule Marian Jordache in der Choreographie von Dorothée Classens mit dem bezaubernden Blumenwalzer dem Bühnenspiel ein glückliches Ende. Klara erwacht in ihrem Bett und räkelt sich: „Das war ein schöner Traum“.

Mit „Weihnachtslieder aus aller Welt“ war der zweite Teil des Konzertes überschrieben. Linkel bediente sich dabei nuancierter Arrangements, die vor allem dem Chor die Möglichkeit für eine harmonische und ohrgefällige Interpretation boten. So kam wuchtig die Weihnachtsouvertüre von Otto Nicolai zur Geltung und bei John Leavitt konnte der Chor bei den gängigen „O du fröhliche“, Kling Glöckchen“ und „Still, still, still“ beschwingt und voller Begeisterung in Erscheinung treten.

Wie ein Oratorium mit vielen klangmalerischen Reizen wirkte die Interpretation des Textes aus „Das Lied von der Glocke“ von Friedrich Schiller durch die drei Solisten. Mit großer Innigkeit sangen Monika Rebholz und Annette Kramny danach das „Panis Angelicus“ von César Franck. Von John Williams adaptierte der Dirigent drei weihnachtliche Lieder aus dem Film „Kevin allein zu Haus“.

Das Publikum dankte den Darstellern mit minutenlangem Applaus. Die Zugabe „Once upon a silent night“ passte schließlich so recht zur glitzernden Winterlandschaft draußen.