Alle Beiträge von Helga Lindner

Neujahrs-Konzert 2013

Dienstag, 1. Januar 2013 um 19 Uhr (Einlass 18:30 Uhr)
Mittwoch, 2. Januar 2013 um 19 Uhr (Einlass 18:30 Uhr)

Stadtsaal im Veranstaltungsforum Fürstenfeld
82256 Fürstenfeldbruck an der Fürstenfelderstraße

Neujahrs – Konzert

Christina Gerstberger – Sopran
Christian Bauer – Tenor
Torsten Frisch – Bariton
Lilli Linkel – Moderation
Leipziger Symphonieorchester
Chorgemeinschaft Fürstenfeldbruck

Dirigent: Klaus Linkel


Programmfolge

Die Liebe in Dur und Moll

Jacques Offenbach: aus der Operette „Die schöne Helena“

  • Ouvertüre
  • Chor der jungen Mädchen „Zu betrauern“
  • Arie der Helena „O göttlich Paar“
  • Das Urteil des Paris „Auf dem Berge Ida“
  • Couplet des Menelaus „Bin Menelaus der Gute“
  • Chor der Frauen „Holde Königin, welch’ Entzücken“
  • Romanze der Helana „Des Gatten Ehre zu bewahren“
  • Marsch und Chor des Hofstaats „Wahre Lust und Heiterkeit“
  • Duett Helena/Paris „Ja ein Traum“
  • Finale 2. Akt „Ein Ehemann, der zum eignen Herd …“

Pause

Johann Strauss: aus der Operette „Eine Nacht in Venedig“

  • Ouvertüre
  • Introduktion „Wenn vom Lido“
  • Duett Annina/Caramello „Du fliegest nicht in meinen Arm“
  • Auftritt des Fremden (aus der Operette Gasparone) „Dunkel rote Rosen“
  • Lagunen-Walzer „Ach wie herrlich zu schauen“
  • Duett Boccaccio/Fianetta (aus der Operette Boccaccio) „Florenz hat schöne Frauen“
  • Aus dem Finale 1.Akt: „Mit der Würde, die dir eigen“
  • Lied „Treu sein, das liegt mir nicht“
  • Aufzugsmarsch – „Horch von San Marco der Glockengeläut“

Fürstenfeldbrucker Tagblatt: Festival der schönen Stimmen

Festival der schönen Stimmen

Die Chorgemeinschaft Fürstenfeldbruck gastiert mit der Tschechischen Kammerphilharmonie Prag im Stadtsaal
Die Chorgemeinschaft begeisterte mit der Tschechischen Kammerphilharmonie Prag die Besucher. FOTO: VOXBRUNNER

Von Klaus Kriesbach

Fürstenfeldbruck – Seit 30 Jahren leitet Klaus Linkel nunmehr die Chorgemeinschaft Fürstenfeldbruck. Es schien, als habe er mit dem Herbstkonzert „Festival der schönen Stimmen“ nicht nur dem Publikum im Stadtsaal, sondern auch sich eine Freude machen wollen.

Unter seinem vitalen Dirigat entfaltete sich die Tschechische Kammerphilharmonie zu einem vorzüglich musizierenden Klangkörper. Solisten und Chor bildeten dazu die gesangliche Komponente in einem Konzert, bei dem nur Preziosen des klassischen Musikschaffens auf dem Programmzettel standen. Das Publikum im vollbesetzten Stadtsaal erlebte eine Zeitreise durch Barock, Vorklassik, Wiener Klassik bis hin zur Romantik und der deutschen Spieloper. Der Moderatorin Lilli Linkel machte es sichtlich Spaß, das Publikum kompetent mit den musikalischen Genies bekannt zu machen.

Mit der Battaglia aus „Rinaldo“ von Georg Friedrich Händel, dem Meister der Barockoper, erklang eine martialische Komposition, die den Kampf der Ordensritter vor Jerusalem symbolisiert. Aus Ohrenschmaus folgte das bekannte Largo aus seiner Oper „Xerxes“, das die Sopranistin Christina Gerstberger als „Ombra maifu“ gefühlvoll darbot. Im Duett „Tausend holde Grazien“ zwischen Ronaldo und Almirena waren dann Olga Jelinková und Annette Kramny (Mezzosopran) zu hören. Dominierende Streicher und das Cembalo ließen barocke Klangfarben erstrahlen. Stimmgewaltig und freudig nuanciert trat der Chor mit „Die Trompete, die uns rief“ in Erscheinung. Die Arie der Almirena „Lass mich beweinen“ aus „Rinaldo“ veredelte Olga Jelinková mit wunderschöner Sopranstimme.

Der Frühromantiker Christoph Willibald Gluck hatte ein besonderes Faible für die griechische Mythologie. Die Altistin Annette Kramny schlüpfte in die Rolle des leierschlagenden Sängers Orpheus und klagte „Ach, ich habe sie verloren“. Pathetisch und flehend folgte der kongenial dazu eingestellte Chor mit „Komm ins Reich beglückter Schatten“.

Wolfgang Amadeus Mozart, das Genie aus Salzburg, ließ mit seinen Arien und Duetten aus „Die Zauberflöte“ der heiteren Muse freien Lauf. Unbeschwert kam die Ariette des Papageno mit Torsten Frisch daher, der denn gemeinsam mit Christina Gerstberger die Liebe der Männer zu ergründen suchte. Mit prächtigen Koloraturen erfreute Olga Jelinková als Königin der Nacht und danach mit der Arie der Gräfin Almaviva aus „Die Hochzeit des Figaro“. Der Frauenchor als junge Bauernmädchen hofierte mit „Gnäd´ge Gräfin“. Auch zu Mozarts Zeiten machten es schon alle. „Cosi fan tutte“ eben. Des Terzettino „Weht leiser ihr Winde“ aus dieser Oper sangen Christina Gerstberger, Annette Kramny und Torsten Frisch. Das Lustspiel „Rosamunde“ aus der Feder von Franz Schuber ist Romantik pur. Den Hirtenchor sang die Chorgemeinschaft feinnervig-beschwingt und ließ die blaue Blume als Symbol der Romantik erblühen. In gleicher Musikepoche komponierte Georges Bizet seine „Carmen“. Der spanischste aller Franzosen hatte die iberische Halbinsel nie besucht und doch atmet seine Musik das Feuer und die Gefühlswelt dieses Landes. Annette Kramny und der Chor begeisterten mit der „Habanera“. Tosten Frisch gefiel mit dem Couplet des Escamillo ebenso wie Olga Jelinková mit der Arie der Micaela.

Albert Lortzing gilt als Meister der deutschen Spieloper. Mit sonorem Bariton verbreitete Torsten Frisch dann „Heiterkeit und Fröhlichkeit“ aus dessen Oper „Der Wildschütz“, einer humorigen Verwandlungskomödie, bis schließlich Chor und Solisten gemeinsam konstatierten „Ich bin ein schlichtes Kind vom Lande“ und damit einen fulminanten Schlusspunkt setzten.

Fürstenfeldbrucker SZ: Festival der schönen Stimmen

Leichte Kost für Opernfreunde

Die Chorgemeinschaft erfreut ihr Publikum mit einem „Festival der schönen Stimmen“
Schöne Stimme – die Nürnberger Sopranistin Christina Gerstberger mit Musikern der Tschechischen Kammerphilharmonie Prag.

Von Julia Berghofer

Fürstenfeldbruck – Eine Oper ist immer ein Erlebnis, besonders, wenn es sich um die berühmten Werke der wirklich großen Komponisten handelt. Ob Händels „Rinaldo“, Mozarts „Zauberflöte“ oder Bizets „Carmen“, sie alle formen eine Welt für sich, in die der Zuschauer hineingezogen wird. Umso verführerischer ist es, wenn man an einem einzigen Abend einen kurzen Blick in ganz verschiedene dieser Welten werfen und das leidenschaftliche Flair der französischen Oper in der Romantik ebenso wie die dichte Atmosphäre des Barock genießen darf.

Das war offenbar der Plan der Chorgemeinschaft Fürstenfeldbruck, die am Samstag im Rahmen eines „Festivals der schönen Stimmen“ eine bunte und abwechslungsreiche Zusammenstellung unterschiedlichster Stücke und Epochen präsentierte. Begonnen wurde mit Händel, dann ging es über Mozart, Gluck und Schubert bis hin zu Bizet. Zum Schluss und in guter Tradition, denn Lortzing gehört seit gut einem Jahr mit der szenischen Aufführung des „Wildschütz“ zum Repertoire der Chorgemeinschaft, wurden Partien aus der romantischen Oper gesungen. Begleitet wurden der über 50 Frauen und Männer starke Chor und die vier Solisten von der Tschechischen Kammerphilharmonie Prag, die zuletzt in diesem Frühjahr mit der Chorgemeinschaft zusammen einen Konzertabend gestaltet hat. Wo der Bogen über so viele Jahrhunderte gespannt wird, und dennoch Authentizität gewahrt werden soll, ist es nicht einfach, einen geeigneten Rahmen zu finden, zumal, wenn das Bühnenbild nicht gewechselt werden kann. Doch die Chorgemeinschaft, Lilli Linkel, die das Programm anmoderierte, und der Dirigent Klaus Linkel schafften diesen Spagat ohne Schwierigkeiten. Dramatische und romantische Themen und der emotionale Wechsel zwischen Liebe, Hass, Verzweiflung und euphorischer Leichtigkeit wurden angenehm von dem schlichten Farbenspiel auf der Bühne untermalt und fanden in der Gestaltung des Stdtsaals einen mühelosen Zugang zur Moderne.

Diese „kleine Zeitreise durch die Welt der Oper“, wie Lilli Linkel sie nannte, hatte vor allem die menschlichen Gefühle und die Art, wie sie bei unterschiedlichen Komponisten umgesetzt wurden, zum Thema. Und tatsächlich gelang es den Sängern und dem Chor, die Zuschauer in die jeweilige Epoche zu entführen und sie mit der verzweifelten Almirena mitleiden und sich von Papagenos beschwingtem Gemüt anstecken zu lassen. Dabei stellte sich insbesondere die tschechische Sopranistin Olga Jelinkova als Glücksgriff heraus. Ihre eindringliche Interpretation der Arie der „Königin der Nacht“ aus Mozarts Zauberflöte versetzte den gesamten Saal in regelrechte Verzückung. Doch auch die Nürnberger Sopranistin Christina Gerstberger, die Altistin und Mezzosopranistin Annette Kramny aus München und der Leipziger Bariton Torsten Frisch begeisterten mit ihren emotionalen Darbietungen, die sich in harmonischer Weise mit den klangvollen Stücken des Chors abwechselten. Lortzings Spieloper rundete den gelungenen Abend elegant ab, denn als Kind umherziehender Gaukler hatte der gebürtige Berliner jahrelang die deutsche Provinz bereist und wusste wohl auch das Leben jenseits der Großstadt zu schätzen.